Ausweglose Fesselung

Ich habe eure Beiträge gelesen und bin beeindruckt darüber, dass ihr das in einer Partnerschaft auslebt. Und auch wie ihr anderen helft, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Ich bin eine 36jährige Frau und spüre in mir den Wunsch, in einer Partnerschaft ähnlich leben zu können. Leider fehlt mir da noch der mutige Mann zu. Ich habe ihn aber überredet, dass wir uns mal langsam rantasten. Nun habe ich aber selbst eine Frage und bitte um eine Antwort von der submissiven Frau in eurer Beziehung.

Mich erregen Fesselungen, die keinen Ausweg lassen. Beispielsweise beeindruckt mich das Bild bei dem Beitrag mit dem Bondagetape enorm. Ich würde gern nahezu vollständig bewegungslos fixiert sein, mit Tape oder Seil oder anderem. Ich würde das gern auch über längere Zeit, also nicht nur ein paar Minuten. Besser ein paar Stunden, auch mit Kopf isoliert. Wie hält man das aber aus, welche Gedanken gehen einem dabei durch den Kopf, wenn man sich alleine nicht mehr befreien kann? Bekommt man da nicht Panik? Wie löst man das Problem, nicht auf Toilette zu müssen?

Mit was fängt man da am besten an?

Viele Grüße
Nazan

Hallo Nazan,

der Wunsch, bewegungslos fixiert zu sein, eint viele submissive Menschen. Das bedingungslose Ausgeliefertsein befriedigt die devote Seele. In deiner Frage hast du jedoch schon zwei richtige Worte verwendet: langsam herantasten. Das hätte ich euch auf jeden Fall empfohlen. Für den Anfang rate ich euch die bereits im Bondagetape-Beitrag erwähnte Klarsichtfolie. Hier meine ich die Folie, die man in jedem Supermarkt für ein paar Cent kaufen kann. Mehrfach gewickelt kann man damit mit einfachen Mitteln wunderbar fixieren.

Ein paar Tipps für den Anfang:

Habt eine Schere mit abgerundeter Spitze (also eine einfache Bastelschere) vorab bereitliegen. Damit kann man den gewickelten Kokon schnell wieder aufschneiden, ohne die Haut zu verletzen.

Beginnt nicht mit dem Kopf, sondern lieber mit dem Oberkörper bis herab zu den Beinen. Macht das direkt neben einem Bett oder einer Couch, auf das du, wenn du nicht mehr stehen kannst /willst /sollst, zum Liegen kommen kannst. Du wirst dabei die Unterstützung deines Partners benötigen.

Wickelt den Kopf erst dann ein, wenn du deine Einwilligung erteilt hast. Höre in dich, ob in dir Panik aufzusteigen droht. Falls ja, macht Pause oder brecht ab. Wenn der Kopf eingewickelt wird, muss sofort die Atmung sichergestellt werden. Am besten durch Nase und Mund.

Achtet darauf, dass die Blutzufuhr nirgends unterbrochen wird. Das merkst du als gefesselte Person am schnellsten und musst dann unbedingt Rückmeldung geben. Prüfe, mit welcher Armhaltung du am besten klarkommst. Entweder gerade am Körper entlang oder vor dem Körper überkreuzt.

Du solltest jederzeit die Möglichkeit haben, die Sache abzubrechen.

Dein Partner sollte dich keinesfalls alleine liegen lassen! Er muss immer bei dir bleiben.

Ehe ihr anfangt: Geht beide nochmals auf die Toilette, denn eine Patentlösung für das Blasenproblem gibt es leider nicht, wenn ihr nicht auf Windeln oder einen Katheter zurückgreifen wollt (und der Katheter ist eine Sache für geschulte Personen …)

Seile sind zu Beginn eher nicht zu empfehlen. Hier kann man viel falsch machen, wenn man nicht weiß, wie man am besten fesselt. Hebt euch das für später auf. Zudem sind Seile (die keinesfalls aus Kunstfaser sein sollten, sondern zu Beginn am besten aus Baumwolle, später auch Jute oder Hanf) teuer. Gerade für eine vollständige Fixierung benötigt man eine ganze Menge.

Was dir dabei durch den Kopf gehen wird? Am Anfang ist es zumeist eine Mischung aus Aufregung und Erregung. Wenn man aber länger fixiert ist, können sich plötzlich ganz andere Gedanken dazwischenschieben. Das geht bis hin zu Alltagsdingen. Manchmal schläft man sogar ein.

Auch mir ist das mit dem Einschlafen schon geschehen und beim Aufwachen habe ich das Problem, dass ich dann in Panik gerate. Das muss nicht bei jedem so sein, aber seid gewarnt. Die Panik kann auch schon vorab kommen. Dann muss schnell gehandelt werden und die Schere zum Einsatz kommen. Wichtig ist, dass ihr gerade zu Anfang viel miteinander kommuniziert.

Mir hilft es auch immer, wenn ich nicht einfach nur liegengelassen werde, sondern wenn etwas mit mir gemacht wird. Schneidet z.B. die Brustwarzen oder den Intimbereich frei und lasst eurer Fantasie freien Lauf.

Abschließend möchte ich dir aber noch sagen, dass die Realität mit dem Kopfkino nicht immer Schritt halten kann. Sei also nicht enttäuscht, falls du plötzlich feststellst, dass du eine komplette Fixierung doch nicht aushältst oder erregend findest.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Herantasten und vielleicht schreibst du uns, wie es gelaufen ist?

Gruß

Devana

Author: Devana

2 thoughts on “Ausweglose Fesselung

  1. Vielen lieben Dank für die Antwort, Devana!

    Wir haben es gestern mit dem Bondagetape versucht. Nach einigen Verwicklungen hat es dann halb geklappt, wir hatten aber irgendwie viel zu wenig besorgt. Nach dem Einwickeln kam dann Langeweile auf, einfach so da liegen war nichts und optisch sah das woll auch nicht so toll aus. Ergebnis ist wie du es gewarnt hast, Kopfkino ist für uns in diesem Fall irgendwie schöner gewesen. Trotzdem danke für die guten Hinweise!

    Nazan

  2. Hallo Nazan,
    danke für die Rückmeldung und deine Erfahrung! Das haben wir auch schon erlebt, dass Sachen, die im Kopf sehr aufregend waren, in der Realität dann doch nicht so prickelnd sind. Wie schon geschrieben, hilft es vielleicht, wenn ihr es nicht nur beim Fesseln belasst, sondern danach noch weitere Dinge macht.
    Bei uns ist es auch eher so, dass eher der Akt des Fesselns das Aufregende ist, wir aber mittlerweile eher bei Seilen angekommen sind.
    Devana

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